Die Stadtmauer
Als Befestigung waren beide Städte eine Einheit. Die Berliner Stadtmauer nahm ihren Anfang an der Spree, in der Nähe der Padden-Gasse, wo ein Turm stand. Eine weitere Befestigung am Ufer in der Richtung zum Mühlen-damm war nicht nötig, da auf der anderen Seite die Cöllner Mauer begann. Nach kurzer Strecke bog die Berliner Mauer nordwärts ab im Laufe der heutigen Neuen Friedrich Straße. Hier begann der vor der Mauer befindliche Doppelgraben, zwischen dem sich ein Wall hinzog. Auf ihm wurde später die Neue Friedrich-Straße angelegt. Dort, zwischen Klosterkirche und dem Stralauer Tor, ist noch ein geringer Rest der Mauer zu sehen. Sie war durch Türme, Halbtürme und Weichhäuser verstärkt. So lief sie um die Stadt am Spandauer Tor vorbei, wieder bis zur Spree zu einem starken Eckturm, dem Mönchturm, und von dort an der Spree entlang bis zu einem Turm in der Gegend der heutigen Wolfgang-Straße (Börsengebäude (Hackischer Markt)). Hier sezte auf der Gegenseite die Cöllner Stadtmauer an. Von dieser Stelle führte eine Pfahlreihe durch die Spree bis zum Cöllner Ufer. Diese sollte die Schiffahrt bis auf einen schmalen, durch einen Baum geschlossenen Durchlaß versperren (Unterbaum). Auf der Cöllner Seite ging die Mauer quer über den Grund und Boden des Schlosses um das Rund der Stadt. Wahrscheinlich hat auch der runde Turm bei der Langen Brucke zur Cöllner Mauer gehört. Nachdem sie das Gertraudten und Köpenicker Tor passiert hatte, endete sie an der Spree beim Wursthof. Hier führte wieder eine Pfahlreihe mit Durchlaß (Oberbaum) zum Berliner Ufer. Fünf Tore, zu denen durch Torhäuser geschützte Brücken über den Doppelgraben führten, unterbrachen den Mauerring beider Städte.
- Das Oderberger oder Georgentor, seit 1701 das Konigstor, vor ihm kamen die Straßen von Bernau, Landsberg, Frankfurt und Prenzlau zusammen.
- Das Stralauer Tor bildete die Einfahrt für die Straßen aus der Richtung von Stralau, Boxhagen und Frankfurt. Am Galgen
nämlich teilte sich die Straße von Frankfurt zum Georgen und zum Stralauer Tor hin. - Das Spandauer Tor vermittelte die Verbindung zur Straße nach Spandau, Neuruppin, Rosenthal und nach Pankow und Niederschönhausen.
- Das Kopenicker Tor führte nach Köpenick, nach Rixdorf und Mittenwalde.
- Vom Gevtraudten Tor führte die Strahe über Tempelhof nach Sachsen und nach Schöneberg. Die Straßen in der Nordsüdrichtung und die Straßen in der Westostrichtung sind für die Gründung der Städte maßgebend gewesen. Die Tore waren entweder hohe Torhäuser oder Torbogen mit Seitentürmen. Einen wuchtigen Eindruck machte das Gertraudtentor, es bestand aus einem Außentor und einem runden, auf einer Insel gelegenen Zwinger. Das Baumaterial der Mauer war in den unteren Teilen Feldstein, in den oberen Ziegel.